Platz da für den neuen Pool
Platz da für den Pool! Ein Prosit auf viele zufriedene Badegäste … So lautete das Motto der nachts begonnenen Anlieferungs-Aktion für das neue Schwimmbecken der Wildbader Hoteliers-Familie Richter.
Das Hotel Rothfuß in Bad Wildbad soll für die Besucher umgebaut und attraktiver gestaltet werden. Außerdem kommt man dadurch zu einem weiteren Stern in der Wellness-Kategorisierung. „Neben der bestehenden Saunalandschaft fehlte unseren Gästen einfach der Pool“, so der Inhaber, Wolfgang Richter. So beschloss man nach vielen Überlegungen, in dem Hanggrundstück neben dem Hotel, ein Hallenbad zu errichten. Der Architekt Alvaro Campillo erhielt den Planungsauftrag für das ehrgeizige Projekt.
Ein Hallenbad an das bestehende Gebäude gestalterisch und technisch einfach so anzuschließen, ist eine große Aufgabe für Planer und durchführende Handwerksbetriebe. Die Firma Kissel aus Ehningen wurde frühzeitig mit dem Angebot der Haustechnik und des Schwimmbades beauftragt. „Wir konnten alles aus einer Hand bieten – so lässt sich eine zügige und reibungslose Installation durchziehen“, so Claus Kissel, Inhaber des Ehninger Sanitär- und Schwimmbad-Unternehmens. „Seit über 30 Jahren arbeiten wir mit RivieraPool zusammen. Mit deren Fertigbecken ist ein solches Projekt sehr schnell machbar, das Hallenbad soll ja noch im Herbst eröffnet werden“, so Kissel weiter.
Was dann aber noch kommen musste, war ein Transport von 19 x 5,50 Metern durch die engen Straßen von Bad Wildbad. Dieser nämlich ist vorgesehen für das Herzstück des Hallenbades: Ein Fertigbecken in einem Stück. Produziert von RivieraPool, dem Pool-Spezialisten aus dem emsländischen Geeste, etwa 550 km nördlich des schwäbischen Kurortes.
So ein Pool-Transport wird nur nachts zwischen 22 und 6 Uhr morgens genehmigt. Dann, wenn Autobahnen und Landstraßen einem solchen Transport-Riesen den Weg freigeben. Doch dem war nicht ganz so: Schon etwa zwei Stunden nach Aufbruch des Transports hing dieser in einer Baustelle bei Mönchengladbach fest. Diese war einfach schmaler gebaut, als offiziell in der Genehmigung eingetragen. Daraufhin setzte der lange Transporter bis zur letzten Ausfahrt zurück und umfuhr den Engpass. Schon das war eine Geduldsprobe und bedingte eine zweite Nacht der Anfahrt. Der Pool kam am 17.06. gegen 5.45 Uhr pünktlich an der Baustelle an und stellte sich passend für die Kranung auf. Vorher war – die zweite Geduldsprobe – noch eine Ampelkreuzung nur durch Millimeterarbeit zu überqueren. Spannung herrschte natürlich beim Empfänger der übergroßen Ladung, dem Hotelier-Ehepaar Richter. Diese saßen mitten in der Nacht schon in ihrem Auto in der Ortseinfahrt, wartend auf das Schwimmbad-Monster. Als der Transport dann früh am Morgen anrollte, kam ein erleichtertes Grinsen auf die Gesichter.
Für den Fahrer des Transport-Riesen war es eine Meisterleistung, so knitter- und beulenfrei die gesamte Strecke geschafft zu haben. So sollten die paar kleinen Engpässe zum Schluss auch noch geschafft werden, ohne geknickte Ampeln oder Schilder.
Der zweite Akt der Beförderung stand nun mit dem Einheben in die Baugrube bevor. Das Kranunternehmen Rothmund aus Pforzheim stellte einen 150 tonnen-Kran zur Verfügung, der das 4tönnige Becken packte wie Spielzeug und es rund 35m hoch in den Hang über die Baugrube des darüberliegenden Grundstückes der Familie Richter hob. Dann wurde es in die Grube gelassen und gleich ausgerichtet. Unter staunenden Blicken der geladenen Gäste wurde dann die Beckentaufe vorgenommen. Der Staatsbad-Geschäftsführer Frank Riege wünschte allzeit viele zufriedene Gäste in diesem Schwimmbecken. Wolfgang Richter weihte sein neues Becken gekonnt mit einer Magnum Flasche Sekt ein. Die Familie strahlte und war sehr erleichtert über den gelungenen Transport ihres neuen Bades.
Was folgt, ist die Fertigstellung des Gebäudes mit der gesamten Haus- und Schwimmbadtechnik. „Und das noch unter erschwerten Bedingungen, weil die Gebäudetechnik sehr platzsparend verbaut werden muß – das gibt noch etliches zu tun“, so Claus Kissel. Das vorläufige Ergebnis lässt sich aber schon um 11.30 Uhr des ersten Tages sehen: Befüllt mit frischem Wildbader Wasser stand es schon bereit zum ersten Probebad. „Das konnte nur funktionieren, weil gut vorgeplant wurde, so konnten wir schon jetzt installieren und hinterfüllen. Schön, wenn es so reibungslos weiterläuft, ergänzt Kissel“.
Die Anlage soll noch im Herbst 2010 eröffnet werden.